Am Tag im Büro und abends an der Kinokasse: Immer mehr Arbeitnehmer in Deutschland verdienen sich nach Feierabend ein wenig Geld hinzu. Nach aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit ging 2011 bereits jeder elfte Beschäftigte (9 %) zusätzlich mindestens einem Nebenjob nach. Im Jahr 2003 war das jeder 23. Arbeitnehmer (4,3%). Geht der Trend zum Zweitjob und wenn ja, warum?
Die Kritiker der sogenannten Minijobs (400-Euro-Job) sehen in diesen Zahlen einen Hinweis darauf, dass viele Arbeitnehmer nicht von ihrem Arbeitslohn leben können, sie benötigen einen zusätzlichen Zweitjob. Andere glauben, dass der Trend dadurch verstärkt wird, dass Überstunden im Betrieb versteuert werden müssen, während der zusätzliche 400-Euro-Job steuerfrei bleibt und finden das unfair.
Befürworter der Mini-Jobs argumentieren, dass gerade in wirtschaftlich starken Regionen besonders viele Menschen mit Zweitjobs anzutreffen sind. Sie bestreiten damit einen Zusammenhang zwischen Armut und Zweitjob. Außerdem ist die Zahl der Zweitjobber seit 2007 nahezu konstant geblieben: Damals waren es 4,8 Millionen, jetzt sind es 80.000 weniger.
Was denkst du? Geht der Trend nun zum Zweitjob und ist das ein Anzeichen für Armut in der Bevölkerung?